Worte, die unterschätzte Macht

Die Pandemie-Zeit nervt. Richtig? Bei allem Verständnis! Aber irgendwie geht es so langsam an die Nerven, oder? Doch wird es wirklich besser, wenn man sich gegenseitig anbrüllt? Was muss passieren, dass man sich schon am frühen Morgen den Tag versaut? Was verspricht der Tag,​ der bereits am Start mit Ärger beginnt? Diese Frage stellte ich mir, als ich heute morgen eine Situation beobachtete. Zwei Personen hatten einen lautstarken Konflikt. Sie schlugen sich die Schimpfwörter nur so um die Ohren, dass es mir beim Vorbeigehen schon fast weh tat.
Ein wunderschöner Morgen und der Gefühlszustand der beiden Streithähne – weit im Minusbereich.
Auf dem Weg zur Agentur fragte ich mich, ob sich die Streitenden bewusst sind, dass Worte nicht einfach nur eine Inhaltsweitergabe sind, sondern gleich eine ganze Armee von Gefühlen transportieren?

Bei positiven Wörtern ist das klasse, dass mit der Aussage „Mir geht’s herausragend!“ gleichzeitig eine Portion Glücksgefühle mitgeliefert wird. Doch wie sieht es in dem Fall der beiden Streitenden aus? Du ahnst es schon. Fluchen und Ärgern löst Stress aus. weit gefehlt – nicht beim Gegenüber, sondern direkt bei dem der es ausspricht, besser gesagt ausschreit und wutentbrannt sich Luft machen möchte. Doch bewirkt der ganze Ärger nur, dass wir uns selbst schaden. Wir schreien uns förmlich in Rage.

Eigentlich liefert uns die Weisheit der Sprache bereits schon die Antwort, was wir mit dem Wort als Add-on bekommen.
Ich beschwere mich! >> Möchtest Du Dich wirklich belasten also beschweren?
Ich ärgere mich! >>  Du ärgerst Dich, nicht Dein Gegenüber.
Ich bin hasserfüllt! >> Warum möchtest Du Dich mit so einer Energie füllen, wenn es doch soviel Schöneres gibt?

Wir nutzen immer die gleichen Worte. Es lohnt sich seinen täglich genutzten Wortschatz zu reflektieren und unpassende umzuformulieren. Eine schöne Übung für die Mittagspause. Schreibe alle Wörter auf, die Dir einfallen, die Du immer wieder verwendest. Dann betrachte Dir die Wörter, wenn Du Dich darin erkennst, dass Du Dich oft negativ auflädst, lege ich Dir ans Herz, die größere Auswahl zu nutzen, um Deine negativen Gefühle auszudrücken oder daraus eine neue Erkenntnis zu ziehen. Dadurch vermittelst Du Dir automatisch ein besseres Lebensgefühl.
Die Auswahl ist riesig, während wir zwischen 12.000 und 16.000 Wörter in der Alltagssprache verwenden, bietet uns die deutsche Sprache ca. 300.000 bis 500.000 Wörter. Da ist ausreichend Luft nach oben.

Nutze die Magie des Etiketts
Studien haben ergeben, dass bei Lebensmittel die Beschreibung auf dem Etikett Einfluss auf das Geschmackserlebnis hat. Unsere Wahrnehmung lässt sich sehr stark von Worte leiten. Probiere es gleich mal aus, in dem Du einen GameChanger Satz installierst, wenn Du Dich das nächste Mal ärgerst oder dich beschweren willst. 

Probiere anstatt: 
„Ich beschwere mich!“ einfach mal „Ich empfinde das unpassend.“ 
Oder „Ich bin hasserfüllt!/Ich hasse das.“ wird zu „Das verursacht ein unpassendes Gefühl.“ / „Ich mag das nicht besonders.“ 
„Ich ärgere mich!“ >> „Was kann ich aus der Situation lernen?“

Diese andere Aussage zu Deinen Gefühlen hat mehrere positive Auswirkungen:
Du unterbrichst Deine negativen Gefühle, weil Dein Gegenüber sicherlich mit einer anderen Reaktion gerechnet hat.
Du bekommst sofort eine andere Perspektive.
Du schenkst Deinem Körper mehr Wohlgefühl und vergiftest Dich nicht selbst.

Die unterschätzte Macht ist ganz leicht in Deinen Alltag zu integrieren, schreibe Deine 10 meistgenutzten negativen Wörter auf und schwäche diese in neue Formulierungen ab.
Du wirst sehen, Deine zwischenmenschliche Beziehungen gewinnen an Qualität!

Ich freue mich, wenn Du durch diese einfache Methode mehr Freude auch in unangenehmen Situationen bekommst.
Schreibe mir Deine stärksten GameChanger Begriffe als Kommentar. Ich bin schon sehr neugierig!

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